24. + 25. März 2018 – 4. Serie der ÖTTV-Nachwuchs-Superliga in Linz

Schon beim frühen Eintreffen am Samstag knapp vor 12:00 Uhr waren in der Linzer Tips Arena alle Tische mit 2-4 Spielern oder Betreuern belegt. Nicht außergewöhnlich möchte man meinen doch auf 59 Tischen in einer Halle beeindruckt das auch so manche alten Hasen und natürlich auch unsere beiden Mädels Lara und Marlies.

Niederösterreich war aus meiner Sicht stark vertreten, viele Spieler und Betreuer kannten wir schon von der NÖ Nachwuchsliga, auch die Langenzersdorfer Truppe waren uns natürlich nicht fremd und so waren stets ein paar Bekannte rund um die Tische mit aufmunterndem Applaus bei besonders tollen Bällen. Chen Sofia und Fang Molei waren auch am Spielen und wurden von Shu gecoacht, es ist mir aber leider zeitlich nicht möglich gewesen, deren Spiele zu verfolgen und hier mitzuberichten.

NWSL1

 

Lara Taborsky trat in der Einsteigergruppe U13/U11 an den Start und hatte sich in einer Vorrunde „jeder gegen jeden“ in ihrer Gruppe durchzusetzen, anschließend ging es im K.O.-Modus weiter. Der Samstag verlief für Lara äußerst erfolgreich, sie konnte ohne Matchverlust die Gruppe für sich entscheiden. Am Sonntag setzte sie diese tolle Serie bis ins Finalspiel fort. Erst hier konnte ihr eine Spielerin Paroli bieten. In einer hartumkämpften 5-Satz-Partie setzte sich letztlich die Kärntnerin Viola Amann durch. Mit dem phantastischen zweiten Platz für Lara gab es jedoch nie einen Zweifel um den verdienten Aufstieg in die Gruppen-Ebene der Österreichischen Nachwuchs-Superliga.

Herzliche Gratulation, Lara!

NWSL2

Achtung: Jetzt ja nicht auf den Lorbeeren cool chillen, sondern gleich mit Vollgas in die Vorbereitung.

Es war beeindruckend zu sehen, wie hoch das Niveau der U9-U11 Spieler ist, die von unten vehement nachdrängen. Hier heißt es für alle Spieler „am Ball zu bleiben“ – auch im wahrsten Sinn des Wortes.
Marlies Zellner durfte altersbedingt in der Einstiegsgruppe U15, U18, U21 antreten, weil Sie nächstes Jahr bereits in der U15 startet. Stefanie Kostolani und Marlies waren die einzigen U13 Spielerinnen am Start.

Schon beim Einspielen resp. im Zuge der ersten Runde konnten wir alle Spielerinnen sehr gut beobachten und es war klar, es wird keine leichte Aufgabe …

NWSL3

Bereits im ersten Spiel traf Marlies auf Stefanie und kassierte erwartungsgemäß die erste Niederlage gegen die 800-Punkte-Spielerin. Bei zwei Spielerinnen rechnete sich Marlies eine Chance aus und am Abend des ersten Tages schaffte Marlies 2 Siege bei 3 Niederlagen, nach dem 2. Tag konnte Sie insgesamt auf 4 Siege bei 4 Niederlagen zurückblicken, wobei sie der Meinung war, dass auch 1-2 Siege mehr im Rahmen des Möglichen gewesen wären.

Stefan Reinsperger hat uns informell darüber in Kenntnis gesetzt, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit reichen wird und Marlies ebenfalls beim ersten Antreten den Aufstieg in die Gruppen geschafft hat! Die Spannung war groß und die anschließende Überraschung noch viel größer. Marlies hatte sich nicht für die Gruppe 4 qualifiziert, sondern gleich für die Gruppe 3.

Herzliche Glückwünsche, Marlies!

 

RESUMÈ
Ein aus sportlicher Sicht perfekt gelaufenes Event, zufriedene Spieler und Betreuer auf dem Heimweg von Linz mit obligatorischem Einkehrschwung in niederösterreichische Gefilde nahe Melk. Hier wurde nach ausgiebigem Mahle ernsthaft sportliches diskutiert, wobei wir geneigten Tischtennisfreunden in Kürze die Quintessenz präsentieren möchten:

Zweifellos eine Veranstaltung ersten Ranges und mit hohem spielerischen Niveau, insbesonders beim Bereich von U9 bis U13 gibt es eine Reihe von Einzelspielern mit enormem Potenzial. Schwierig ist es aus unserer Sicht, einen Einstieg in die Gruppen bei den Burschen zu schaffen. So hat ein Spätstarter, der z.B. erst mit z.B. 12 Jahren mit dem Tischtennis zu spielen begonnen hat kaum eine Chance in die Gruppen einzusteigen:

In Gruppe 7 und 8 gibt es z.B. keinen einzigen U15-Spieler, nur Jüngere. In Gruppe 6 finden sich dann die ersten U15 Spieler. Zwei U15 Spieler (962 u. 1150 Punkte) von 27 der Einsteigergruppe schafften den Aufstieg in die Gruppe 6. Von weiteren 40 Spielern der Einsteigergruppe U18/U21 schafften es nur 2 in die Gruppe 4, ein Spieler hatte 1.300, der Zweite 1.700 Punkte.

Trotz einzelner Top-Talente ist beim weiblichen Nachwuchs der Leistungsdruck viel geringer als bei den Burschen, doch auch hier ist ein Halten in einer der 14er-Gruppen insofern nicht einfach, da es ausnahmslos erforderlich ist, in der Teilgruppe stets alle schwächeren und gleichguten Spieler zu schlagen und es andererseits den Altersdruck gibt: Es kann kein jüngerer Spieler der vor dir liegt ab-steigen. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Gruppe 3 der österreichischen Nachwuchs-Superliga:

NWSL4

(Status 0 – Aktuelle Altersgruppe; Status 1 – Ist die Altersgruppe beim nächsten Start in der NWSL)

Voraussetzung für den Verbleib in Gruppe 3 wäre für Marlies, bis zum nächsten Event zumindest auf einem Spielniveau von ca. 700 Punkten spielen zu können, da auch die Gruppengegner stetig stärker werden. Machbar, aber eine große sportliche Herausforderung – für Spieler und Trainer.

Für Lara könnte in der Gruppe 4 eine Platzierung von 1-4 den Aufstieg in die Gruppe 3 ermöglichen oder den sicheren Verbleib in Gruppe 4.

Ein Zurück in den Landesverband ist bei diesem Spielsystem permanent möglich und so stellt sich zu guter Letzt die Frage, muss der Aufwand und Stress tatsächlich sein, viermal pro Jahr in Österreich an der Turnierserie teilzunehmen? Dazu gibt es eine klare Antwort: Nein, es muss nicht unbedingt sein,
es ist aber für die Spieler ein wirklich schönes und spannendes Erlebnis.

Unser Landesverband bietet mit der NÖ NWL ähnliche Strukturen und verzichtet auf eine zusätzliche alterstechnische Aussiebung. Dadurch fallen auch die Top-Talente, die erst später beim Tischtennis starten nicht durch den Rost. So gesehen gleich mal ein großes „Danke NÖTTV“!

(G. Puschert)

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

AlphaOmega Captcha Classica  –  Enter Security Code